In this paper I discuss Lukács’s lecture “Functional Change of Historical Materialism” as a programmatic text that only rarely receives attention, offering an analysis that shows a connection with Horkheimer’s equally programmatic and well known 1931 lecture on “The Present Situation of Social Philosophy and the Tasks of an Institute for Social Research.” I show that an absolute focus on the reification essay alone is just as problematic as reducing Lukács to an orthodox dogmatist. Above all, it should become clear that and to what extent a research institute that operates in the spirit of Lukács could—and should—have represented an alternative to the research institutions we know.
Die ersten vier Essays sind jetzt abrufbar (aus der Zeitschrift: Open Philosophy/ de Gruyter):Lukács and the Critical Legacy of Classical German Philosophy, edited by Rüdiger Dannemann (International Georg-Lukács-Society) and Gregor Schäfer (University of Basel)
György Lukács è un clamoroso esempio di rimozione, agita contro una delle figure chiave del pensiero del Novecento e del marxismo. I cento anni dall’uscita del suo capolavoro Storia e coscienza di classe sono stati l’occasione per una rilettura, nella convinzione che costituisca uno dei pochi autentici classici della filosofia contemporanea. Il libro affronta il testo da una molteplicità di punti di vista, mostrando la ricchezza e la varietà dei problemi affrontati dal giovane Lukács, sottolineandone l’audacia e la novità. A una collocazione storico-filosofica dell’opera, particolarmente in rapporto a Hegel e al neo-kantismo, si accompagnano analisi comparative con altri classici della filosofia e del marxismo novecentesco (come Korsch, Bloch e Gramsci), il rapporto con la sociologia e il diritto, nel contesto dello straordinario significato storico-politico dell’opera.
Gli autori del volume sono alcuni tra i massimi esperti del pensiero di Lukács a livello mondiale: Giorgio Cesarale, Rüdiger Dannemann, Patrick Eiden-Offe, Mauro Farnesi Camellone, Giacomo Gambaro, Bruno Karsenti, Konstantinos Kavoulakos, Gaetano Rametta, Falko Schmieder.
4. bis 6. Oktober 2024Bochum – KoFabrik – Stühmeyerstraße
In Kooperation mit Rosa Luxemburg Stiftung Nordrhein-Westfalen/ Mit Unterstützung von Verein zur Förderung der Philosophie Ernst Blochs e. V./ Rosa-Luxemburg-Club Dortmund/ Leo-Kofler-Gesellschaft
Programm:
Freitag
17:00 Doris Zeilinger, Rüdiger Dannemann
Begrüßung
17:15 Peter Zudeick, Hans-Ernst Schiller
Vorwärts immer – rückwärts nimmer Ein kurzer Ritt durch die Geschichte der Fortschrittsbegriffe – Entfremdete Natur und gesellschaftlicher Fortschritt
Zur naturwissenschaftlichen Revolution der Neuzeit im sozialen Kontext
18:45 Holger Glinka, Wilfried Korngiebel – Zur Entfaltung des Begriffs Entfremdung bei Hegel
Verwendung des Begriffs Entfremdung beim späteren Marx
Anschließend gemeinsames Abendessen
Samstag
10:00 Rüdiger Dannemann, Doris Zeilinger
Lukács’ Versuch einer ontologischen Grundlegung von Entfremdung
Fortschritt und Entfremdung in Blochs „Noch-Nicht-Sein“
11:30 Frank Engster, Volker Schneider
Entfremdung und Reflexivität Zu Lukács’ Kritik der Gegenstandsform und des Verstandesdenkens
Dianoetischer Fortschritt Fortbildendes Erkennen mit Bloch – (ohne Lukács?)
Mittagessen
14:30 Matthias Mayer, Karl Lauschke
„Über dem Produkt das Produzierende nicht vergessen“ Ernst Blochs Schelling-Rezeption als Beitrag zu einer Kritik der Verdinglichung
Georg Lukács‘ Schopenhauer-Kritik in Die Zerstörung der Vernunft
16:00 Rosalvo Schütz, Beat Dietschy
Entfremdung im Ungleichzeitigen Traditionelle Bevölkerungen und Subversion – Wenn der Fortschritt zum Griff nach der Notbremse führt Bloch- und Benjamin-Rezeption in Lateinamerika Kaffeepause
18: 00 Annette Schlemm, Rainer Zimmermann
Krise und Fortschritt. Gespräch
Danach gemeinsames Abendessen
Sonntag
10:00 Giridhari Lal Pandit, Daniel Göcht
Moral Progress and SDIs within Ethics of Inclusive Planetar Justice Against Alienating Technological Totalitarianism
Arbeit und Fortschritt bei Lukács
Kaffeepause
11:45 Dirk Braunstein, Diego Fernando Correa Castañeda
Fortschritt und Stillstand – Die Rezeption des Werks von Georg Lukács in Spanien und Kolumbien – Die erste vollständige Ausgabe der „Ontologie“ auf Spanisch
13:15 Ende der Tagung
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Wir freuen uns über Spenden, die zur Finanzierung der Tagung beitragen (Konto s. u.)
Anmeldung zu Teilnahme an der Tagung der IGLG und der EBA 2024:
Internationale Georg-Lukács-Gesellschaft (Dr. Rüdiger Dannemann), Am Sonnenhang 60, 45289 Essen oder ruedannemann@arcor.de
100 Jahre Lenin: Lenin bei Lukács und bei Bogdanov
Mit Luise Meier und Rüdiger Dannemann
VIELFALT SOZIALISTISCHEN DENKENS
Für Gerhard Stapelfeldt und nicht wenige andere Linke ist Lenin heute ein (ökonomistischer) marxistischer Dogmatiker, der „nicht nur zum Robespierre der proletarischen Revolution, sondern auch zum Wegbereiter“ Stalins wurde. Wie kommt es dann, dass sich Georg Lukács, dessen Werk „Geschichte und Klassenbewusstsein“ für den Westlichen Marxismus und auch die Kritische Theorie einlussreich wurde, ganz anders als die führenden Köpfe dieser Kritischen Theorie ein Leben lang für Lenin interessiert hat, ihn gar für den bedeutendsten Marxisten des 20. Jahrhunderts hielt?Anlässlich des 100. Todestags sowie der 100-jährigen Wiederkehr von Lukács‘ intellektuellem Porträt des russischen Revolutionärs, das unter dem schlichten Titel „Lenin“ 1924 kurz nach Lenins Tod erschien, lohnt sich der Blick auf das sehr eigenwillige Lenin-Bild des ungarischen Philosophen. Seine kleine Lenin-Studie wurde von August Thalheimer als „überflüssiges Buch“ kritisiert, von Karl Korsch nachdrücklich verteidigt. Im Vortrag geht Rüdiger Dannemann der Frage nach, welche Stärken Lukács an Person und Werk des „Volkstribunen“ und Meisters „revolutionärer Realpolitik“ ausmacht – in den zwanziger Jahren und darüber hinaus bis hin zur erst postum publizierten Demokratisierungsschrift. Das kann ein Beitrag dazu sein, mit Lukács „Lenin neu zu entdecken“ (Michael Brie), aber auch anhand seiner Lenin-Rezeption Lukács‘ eigene philosophische und politische Position genauer zu bestimmen. Luise Meier wird Lenin mit einer anderen großen Figur der damaligen Zeit konfrontieren: Aleksandr Bogdanov. Über hundert Jahre lang wurde der Bolschewist, Arzt, Science-Fiction-Autor, Philosoph, Protokybernetiker und Mitbegründer des Proletkult Alexander Bogdanov vor allem als Gegenspieler Lenins wahrgenommen. Er unterlag als solcher mehrfach in den Kämpfen um die SDAPR bzw. die Bolschewiki und um die Kultur-, Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik der frühen Sowjetunion. Bogdanov wurde nicht nur 1909 auf Lenins Betreiben hin aus der Partei ausgeschlossen und nach 1917 zunehmend isoliert, seine Ideen wurden auch, wo sie von anderen Freunden und Weggefährten Lenins und Bogdanovs aufgegriffen und weiterentwickelt wurden, bekämpft (u.a. von Lunatscharski und Bukharin).
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