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Internationale Georg-Lukács-Gesellschaft e. V.
Hg. Rüdiger Dannemann
Zum Zentenarium von Georg Lukács‘ „Geschichte und Klassenbewußtsein“ im Jahr 2023 wird das neue Lukács-Jahrbuch erscheinen.
Wie immer seit vielen Jahren im Aisthesis Verlag Bielefeld
Vorläufiges Inhaltsverzeichnis (mit Arbeitstiteln):
Rüdiger Dannemann, Vorwort
Georg Lukács, Originaldokumente, Texte
Philosophie – 100 Jahre „Geschichte und Klassenbewußtsein (GuK)
Karl Lauschke, Wie „Geschichte und Klassenbewusstsein“ entstand
Mihály Vajda/ Rüdiger Dannemann, Geschichte und Klassenbewußtsein, die ungarische Philosophie und die Budapester Schule. Eine Nachfrage
Axel Honneth, Ein Denker zwischen Philosophie und Partei über die Untiefen der Moderne
Andreas Arndt, Lukács und die Klassische Deutsche Philosophie in GuK
Gregor Schäfer, Die Philosophie im Augenblick ihrer Verwirklichung. Zur Aktualität des Marxismus im Geiste Hegels
Nikos Foufas, Act by Fichte and the moment of activity in Georg Lukács’s History and Class Consciousness
Christian Lotz, Was ist methodischer Marxismus?
Lukas Meisner, Liquid Reification: A Lukácsian update beyond domestication
Christopher Wimmer, Praxis, Erfahrung und Arbeit. E. P. Thompsons Erfahrungsbegriff und Lukács Praxisphilosophie
Maria Marafioti, Vor der „Dunklen Seite“ der Modernität: Heidegger, Lukács, Heller
Lukács heute – Tendenzen der Lukács-Rezeption/ Lukács im 21. Jahrhundert
André Brandão, Die Lukács-Rezeption in Brasilien
Francisco García Chicote, Lukács in Argentina
Holger Politt, „Gelebtes Denken“ in Polen veröffentlicht
Jean-Pierre Morbois, Die Eigenart des Ästhetischen – endlich auf französisch übersetzt
Varia
Rüdiger Dannemann, Frank Benseler 1930-2021. Ein Nachruf
Anna Zsellér, Der Philosoph in ständiger Opposition. Berliner Konferenz anlässlich des 50. Todestags von Georg Lukács
Stand: August 2022/ Änderungen sind möglich
31. Dezember 2021 Königshausen u. Neumann
Allgemeine Pädagogik zu begründen war noch nie ein leichtes Unterfangen, in den 1990er Jahren stellte sich dementsprechend eine gehörige Portion Pessimismus ein. Ein Teil der Zunft der Allgemeinen PädagogInnen war drauf und dran das Handtuch zu werfen. Lohnt sich das Weitermachen? (2009), fragte sich eine Reihe in Österreich tätiger BildungsphilosophInnen. Alfred Schäfer schlug derweilen gar vor, die Pädagogik überhaupt nicht mehr zu begründen. Begründungsversuche führen ohnehin zu einer pedagogical correctness, die uns bestimmte Dinge nicht mehr zu denken erlaubt. Mit seiner Allgemeinen Pädagogik hat der Autor einen Grundlegungsversuch im Anschluss an Georg Lukács’ „Ontologie des gesellschaftlichen Seins“ vorgelegt und sich so auf die Schultern eines auf Riesenschultern stehenden Riesen gestellt. Thesenstark bringt er Lukács’ Spätphilosophie nicht nur gegen den Dogmatismus prinzipientheoretischer Begründungen in Stellung, sondern verortet dabei das Pädagogische im gesellschaftlichen Gefüge des aktuell-so-seienden Kapitalismus. Mit dem Proletariat hat sich ihm eine Erkenntnisposition entwickelt, die den Grund der Pädagogik in der prozessierenden Humanisierung des Menschen verortet.
16. September 2021Französische Ausgabe (Jean-Pierre Morbois, Guillaume Fondu) ED CRITIQUES
21. August 2021Spanisch Ausgabe: Eduardo Sartelli (Herausgeber), Manuel Sacristán (Übersetzer)
Independently published
11. Januar 2022Französische Ausgabe, Guillaume Fondu (Ed.) ED CRITIQUES
Christine Magerski | Essay, „Die Form ist das wahre Soziale in der Literatur“. Literatur und Gesellschaft nach Georg Lukács
Patrick Eiden-Offe | Essay, Verdinglichung Ein Begriffsschicksal
Dietmar Dath | Essay, Wieso dauernd dieser Überbaukrempel? Georg Lukács als prosowjetischer Denker
Jens Bisky, György Dalos | Interview, „Ketzer sind immer sympathisch“ György Dalos im Gespräch mit Jens Bisky über Georg Lukács und die Theorie der zweiten Decke
Von Ungarn in Deutschland. Berenberg 2021
Budapest–Berlin: Hier verlief eine der vielen ostwestlichen Fluchtlinien des 20. Jahrhunderts. Erst nach 1989 bemerkte man erstaunt die Präsenz der Ungarn in Deutschland, vor allem aber in Berlin, wo große Autoren wie György Konrád, Imre Kertész, Péter Esterházy oder Péter Nádas lebten, wo Terézia Mora und György Dalos heute leben. Dabei reicht die ungarische Präsenz hierzulande viel weiter zurück, oft verbunden mit anderen großen Umbrüchen: 1918, 1933, 1945, 1956. Thomas Sparr erzählt von einer einzigartigen historischen Konstellation, von Gedanken und Werken, vor allem aber von den Leben dahinter. Georg Lukács, Arnold Hauser, Peter Szondi und Ágnes Heller sind zu hören, Ivan Nagel, die Komponisten György Ligeti und Györgi Kurtág ebenso wie die vielen Autoren, die den Weltruf der ungarischen Literatur begründen. Die Donau, das erfahren wir hier, fließt auch durch Berlin.
Süddeutsche Zeitung 12. Juli 2021, 16:18 Uhr
Die Philosophin Ágnes Heller:Gefährlich frei
Die ungarische Philosophin Ágnes Heller und die Frage, was es bedeutet, dass der Zufall das Schicksal des Menschen ist.
Von Thomas Meyer
Im Februar 1955, so vermeldete ein Jahr später der Berichterstatter der in der DDR erscheinenden Deutschen Zeitschrift für Philosophie, habe Ágnes Heller ihre Dissertation über die „Ethik Tschernyschewskijs – Das Problem des vernünftigen Egoismus“ in Budapest bei Georg Lukács verteidigt. „Die Behandlung des Stoffes ist selbständig und originell und wendet Prinzipien des Marxismus-Leninismus auf die Ethik an“, so der zufriedene Autor. Es dürfte kaum frühere Zeugnisse der deutschsprachigen Rezeption der vor zwei Jahren bei einem Badeunfall mit 90 Jahren verstorbenen ungarisch-jüdischen Philosophin geben.Dass Heller, die nur mit sehr viel Glück den Holocaust überlebte, zu dem ebenfalls jüdischen Georg Lukács ging, um Philosophie zu studieren, war aufgrund ihrer Interessen und ihrer Geschichte nur folgerichtig. So sehr Lukács nämlich geschickter Apparatschik war und sich glaubte in die eigentlich nach unverrückbaren Gesetzen verlaufende Geschichte einmischen zu sollen, so sehr war der 1885 Geborene doch schon zu dieser Zeit neben dem gleichaltrigen Ernst Bloch der einzige marxistische Philosoph von Weltrang. Und zudem galt er mit gutem Recht, neben dem ihn scharf ablehnenden Germanisten Hans Mayer in Leipzig, zu dieser Zeit als der beste Kenner deutscher Literatur- und Geistesgeschichte im sogenannten Ostblock. (…)
(…): „Einst warnte Lukács seine marxistischen Kollegen, dass ein Kaninchen, tanzend auf der Spitze des Himalaya, sich für größer halten sollte als der Elefant in der Ebene. Nun ist der ‚Marxismus‘ nicht, wie Lukács annahm, solch ein ‚Himalaya‘ unter den Weltsichten, nur ein Gebirgszug neben anderen. Aber sicherlich war Lukács dessen einziger ‚Elefant‘. Man kann über ihn hinausgehen, aber man sollte zu ihm hinaufsehen: Ob ich seinen Spuren folge oder nicht, etwas völlig Divergierendes tuend, ich werde ihm stets verpflichtet bleiben.“Die Zeilen stammen aus einem Brief an Rüdiger Dannemann, dem wohl besten Lukács-Kenner hierzulande. Zusammen mit dem Frankfurter Philosophen und Lukács-Weggefährten seit den frühen siebziger Jahren Axel Honneth legte Dannemann pünktlich zum 50. Todestag am 4. Juni bei Suhrkamp einen Sammelband mit Texten des marxistischen Häretikers vor, der neben vielen anderen Vorzügen eben auch ein erhellendes Licht auf Hellers Denken wirft.
https://www.sueddeutsche.de/…/agnes-heller-philosophie…
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